UKBB-Studie sorgt für Umdenken bei Verdacht auf Knochenbrüche

2022-11-07 16:29:23 By : Ms. Cherry Guo

Kinder und Jugendliche, bei denen ein Bruch am Arm oder der Hand zu vermuten ist, müssen künftig nicht mehr zwingend auf die Radiologie. Das Erkenntnis einer Studie des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) sorgt für einen Paradigmenwechsel auf dem Kindernotfall.

Kommt ein Kind mit Arm- oder Handverletzung ins Spital, werden normalerweise Röntgenbilder der betroffenen Stelle gemacht. Dadurch können die Fachpersonen eruieren, ob ein Knochenbruch vorliegt. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist diese Prozedur allerdings oft mit Schmerzen verbunden, wenn sie ihre Verletzung für die Röntgenaufnahme in eine geeignete Position bringen müssen.

Aus diesem Grund, und um Zeit einzusparen, haben Kinderärztinnen und -ärzte des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) eine Alternative gesucht – und gefunden. Wie einer heute vorgestellten Studie zu entnehmen ist, können Notfallkinderärztinnen und -ärzte in einem ersten Schritt mittels einer Ultraschalluntersuchung feststellen, ob Knochen gebrochen sind. Und das direkt auf der Notfallstation.

Im Rahmen der Studie dauerte die Erstellung der Röntgenbilder im Durchschnitt 16 Minuten, so das UKBB, während Ultraschalluntersuchungen knapp vier Minuten beanspruchten.

Das Erkenntnis der statistisch signifikanten Studie sorge für einen Paradigmenwechsel auf dem Kindernotfall, ist das UKBB überzeugt. «Auf unserer Notfallstation weist nur rund jeder zweite Verdachtsfall bei Arm- oder Handverletzungen tatsächlich einen Bruch auf», wird Oberarzt David Troxler zitiert. Er hat die Studie gemeinsam mit Prof. Johannes Mayr geleitet. David Troxler schätzt, dass längerfristig bis zu 80 Prozent der heutigen Röntgenaufnahmen infolge eines Knochenbruchverdachts durch Ultraschall ersetzen kann.

Für die Studie wurden Daten von über 400 Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 1 und 18 Jahren aufgewertet. Begleitet durch eine Umsetzungsstudie, überführt das UKBB gemeinsam mit weiteren Spitälern die bereits gewonnen Erkenntnisse in die klinische Praxis.

Im UKBB, Inselspital Bern, in den Kantonsspitälern Freiburg und Luzern sowie im Universitätsspital Genf und in der Clinique de la Tour in Genf werden ab sofort Verletzungen am Handgelenk direkt auf der Notfallstation mit Ultraschall untersucht.